Was ich als Künstlerin, Mentorin und Schreiberin bewirken will!

Romy Pfyl

Über die Kraft der Träume und was sie in dieser Welt bewirken

Können Träume wirksam sein? Als ich ein Kind war, seufzten sowohl meine Lehrer als auch die Eltern, wenn sie über mich sprachen: „Sie ist halt eine Träumerin“, meinten sie. Jetzt bin ich 64 Jahre alt. Beim Zurückschauen auf Bewirktes in meinem Leben, realisiere ich, dass es fast immer meine Träume waren, aus denen es sich entwickelt hat. Ich erkenne, dass das Träumen eine solide Basis für mein Tun ist.
Je älter ich werde, um so mehr Gewicht bekommt die Frage danach, was ich in dieser Welt hinterlassen möchte. Um so größer wird der Wunsch etwas im Leben zu bewirken, das über mein kleines Ich hinausweist. Wie kann ich anderen Menschen helfen und was bewirkt das? Diesen Fragen werde ich in diesem Blogartikel nachgehen.

Cyanotypie Mädchen mit Pusteblume
„Das Mädchen mit der Pusteblume“ Cyanotypie © Romy Pfyl 2020

Die Schönheit, Weisheit und den unfassbaren Wert der Natur sichtbar machen

Schon als Kind war die Natur für mich Refugium in allen Lebenslagen. Sie steht im Zentrum meines künstlerischen Tuns. Mit den Cyanotypien und den Pflanzengestaltungen kann ich das Wesen der Pflanzen auf wundersame Art sichtbar machen. Meine Werke bringen die Natur in den Raum und begleiten die Käufer*innen über Jahre. Sie laden dazu ein, der Natur mit einem neuen Blick zu begegnen. Es macht mir Freude, zu erleben, wie sehr sie geschätzt werden. Die Natur ist eine Meisterin, wenn es um Schönheit geht und ums miteinander leben. Sie ist unsere beste Lehrerin. Wir Menschen lernen permanent von ihr, sei das nun bewusst oder unbewusst. Mein Wunsch ist, dass meine Werke in die Welt hinaus gehen und dass dadurch der Respekt der Natur gegenüber ins Wachsen kommt.

Was möchte ich noch tun, um Menschen zu ermöglichen, die Natur als einen Ort der Fülle und des Reichtums zu erleben? Ich könnte zum Beispiel Naturspaziergänge anbieten, Naturerlebnistage für Familien, Raum-, Schaufenster- oder Geschäftsgestaltungen kreieren, Vorträge halten, Naturgeschichten erzählen und über meine Naturerfahrungen schreiben.

Cyanotypie mit Allium
„Wiesenblick“ Cyanotypie © Romy Pfyl 2021

Der eigenen Stimme Ausdruck verleihen

Die Kunst schlummert in jedem von uns. Dieser Schatz möchte entdeckt und zum Ausdruck gebracht werden. Die Natur macht es uns leicht, wieder den Zugang zu unseren oft verschütteten kreativen Potenzialen zu finden. Sie ist wie ein Spiegel, in dem wir uns selbst erkennen können. Es geht darum, den ersten Schritt zu machen, sich zu trauen und ins Tun zu kommen. Die eigene gestalterische Sprache entwickelt sich dabei wie von selbst und nebenbei. Jeder Mensch hat eine ureigene Art des kreativen Ausdrucks. Ich möchte gerne Menschen ermutigen dieses Feld zu entdecken und ihnen das nötige Umfeld, den Raum und die Möglichkeit dazu bieten.

Wie kann ich das realisieren?
Als Lehrerin an der Berufsschule für Gartenbau und Floristik habe ich vielfältige Erfahrungen gesammelt. Dabei habe ich erkannt, dass das Unterrichten, Begleiten, Inspirieren und Weitergeben von Erfahrungen mir liegt und Freude macht. Die Natur lehrt uns ein achtsames Miteinander. Sie ist eine wunderbare Lehrerin, wenn es um Gestaltung geht.
In meinen Kursen zum Erlernen der Cyanotypie ist das kreative Naturerleben die Basis. Gerne möchte ich in Zukunft wieder Onlineprogramme durchführen und Kurse für Kinder, vielleicht auch Kurse zum Gestalten in und mit der Natur. Eine weitere Idee ist es, fertige „to do“ Pakete anzubieten. Diese enthalten Anleitungen zum Einstieg in die Cyanotypie oder ins kreative Naturerleben und alle Materialien, die es dazu braucht.

Gräser anordnen für eine Cyanotypie
Naturerleben beim Cyanotypieren, mit Gräsern und Mondviolen

Das Staunen als Augenöffner

Ein Augenblick des Staunens über eine kleine Blume, ein Blatt oder eine sich gerade öffnende Knospe. Die Schönheit begegnet uns manchmal unspektakulär und doch liegt sie oft direkt vor unseren Füßen.
Im Moment der Freude wachsen mir Flügel und die Begeisterung lässt mich fliegen. Diese Begeisterung ist höchst ansteckend und ich liebe es, andere zu inspirieren. In meinem Leben habe ich gelernt, der Kraft der Träume zu vertrauen. Diese Erfahrungen möchte ich gerne weitergeben und Menschen ermöglichen, neue Perspektiven einzunehmen und eigene Projekte zu entwickeln. Wir leben in einer Welt des permanenten Wandels. Das fordert Beweglichkeit und das offen sein für Neues, Fremdes und Ungewohntes. Das tägliche Wahrnehmen der Natur lässt uns Veränderung als alltäglichen Prozess erleben. In der Natur ist ständig alles in Bewegung. Es gibt keinen Stillstand und kein Bewahren. Das Staunen darüber ist ein Augenöffner.

Einer meiner ersten Berufswünsche als Kind war es Naturforscherin, zu werden. Meine Schüler*innen an der Berufsschule haben mit viel Engagement bei den von mir initiierten Forschungsprojekten mitgemacht. In den Cyanotypiekursen sind die Teilnehmer*innen begeistert vom Experimentieren und Ausprobieren. Sie tauschen sich gerne über ihre Erfahrungen und den Weg wie sie zu ihren Ergebnissen gekommen sind aus.
Gerne möchte ich in Zukunft kleine Naturforschungsprojekte machen, wo es ums Beobachten, Erleben, Staunen und das Entwickeln einer kreativen Antwort geht. Im Online Programm zum Erlernen der Cyanotypie haben meine Teilnehmer*innen zum Abschluss eigene Projekte gestaltet. So entwickelten sich Ausstellungen, Cyanotypie-Webseiten, eine bewegte Installation im Wald, ein Nachbarschaftsprojekt, Bildprojektionen während eines Konzertes und eigene Kurse. Dadurch hat das blaue Wunder der Cyanotypie seinen Wirkungsradius enorm erweitert. In dieser Richtung möchte ich gerne weiter arbeiten und dazu neue Ideen entwickeln.

Knospe einer Jungfer im Grünen
Knospe einer Jungfer im Grünen


Jeden Moment als eine Kostbarkeit schätzen

Im letzten Jahr war ich durch gesundheitliche Probleme in meinen Aktivitäten eingeschränkt. Das hat mir die Tür geöffnet für eine meiner weiteren Leidenschaften, dem Schreiben. Seit nun schon 15 Wochen schreibe ich jeden Morgen direkt nach dem Aufwachen einen kurzen Text. Diese Beiträge veröffentliche ich wöchentlich auf meinem Blog als Romys Nacht- und Tag-Buch. In jedem dieser Texte geht es um einen Moment des Alltags, in den ich schreibend eintauche. Durch dieses Schreiben habe ich gelernt, jeden Moment, egal wie er gerade ist, als eine Kostbarkeit zu schätzen.
Auf diese Blog-Artikel bekomme ich viel Resonanz. Dadurch realisiere ich, dass mein Schreiben etwas bewirkt. Leser*innen schreiben mir und bedanken sich dafür. Sie schreiben darüber, wie sehr es sie inspiriert, dass es ihnen Mut macht, sie in die Ruhe bringt und dass sie sich wöchentlich auf das Lesen freuen. Auch mein Bruder in der Schweiz und meine Schwester in Japan zählen zu den regelmäßigen Leser*innen, meine Freundin aus Kindertagen, mein Blogbuddy in Berlin, meine Nachbarin, eine ehemalige Kursteilnehmerin, Bekannte und Unbekannte. Ich stelle mir vor, dass eines Tages auch meine Nachkommen, Kinder, Enkelinnen und Urenkel in meinem Nacht- und Tag-Buch stöbern werden und dass ich ihnen dadurch Impulse für ihr eigenes Leben weitergeben kann.

Blick durchs geöffnete Fenster in den Garten
Ausblick in den morgendlichen Garten

Fazit

Was kann ich durch meine Tätigkeit und durch mein so Sein bewirken? Was ich bewirke oder bewirkt habe, kann ich meistens nur rückblickend feststellen. Oft bleibt es im Verborgenen. Aber in jedem Moment meines Lebens setze ich Impulse, die sich unendlich fortpflanzen.

Dankesbriefchen meiner Schüler*innen
zum Abschluss meiner Lehrerinnenzeit an der Berufsschul
e

Wenn ich mir in jedem Augenblick bewusst bin, was ich bewirken möchte, trage ich bei zu:

  • meinem Wohl,
  • zum Wohl der Menschen
  • und zum Wohl der Welt.

Lass uns in Kontakt bleiben!

18 Kommentare

  1. Liebe Romy, was für ein wunderbarer Artikel. Staunen zu können, ist eine der größten Gaben. Daraus kann soviel Wunderbares entstehen. Vielen Dank für diese Einblicke. Liebe Grüße
    Lea

  2. Liebe Romy,
    Danke für die wundervollen Einblicke in das Erleben von Natur und persönlichen Begegnungen.
    Liebe Grüße
    Iris Maria

  3. Romy, die Träumerin. Wie bewegend, dass du diese vermeintliche Schwäche als deine wahre Schaffenskraft erkannt hast und sie als Inspirationsquelle einsetzt. Ich bin ja ein großer Fan deiner Worte und Bilder und mag deinen Purpose-Artikel sehr.

  4. Liebe Romy, das ist so schön zu lesen! Und es ist doch ein so schönes Gefühl, wenn wir bei anderen Menschen etwas Positives bewirken. Auch mich bewegt das gerade sehr – und gibt mir Kraft, da weiter zu machen.

  5. Liebe Romy, so wundervoll geschrieben! Vor Allem der letzte Satz sollte für jeden gültig sein, dann werden wir eine friedvolle Welt haben, voller Mitgefühl und Güte. Danke vielmals, herzliche Grüße, Birgit

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