Jahresrückblick 2021: Vom Netz der Verbundenheit

Foto © Andrea Metzler

MEIN KURZER JAHRESRÜCKBLICK AUF DAS JAHR 2021
Welche Rolle spielte Verbundenheit im letzten Jahr für mich?
Wie hat sie mich begleitet und inspiriert? 
Was hat sie bewirkt?

Starte bevor du bereit bist

„Starte bevor du bereit bist,“so hätte mein Jahresmotto für 2021 lauten können, falls ich mir denn eines gegeben hätte. Bisher machte ich nämlich keine Vorsätze, gab mir kein Motto, nie … oder jedenfalls fast nie.

Im Januar hatte ich mich entschlossen mit meinen Cyanotypie Kursen online zu gehen, nicht ganz freiwillig, das Virüschen hat mich geschubst, sozusagen … Ich habe meine Angst überwunden und viel Geld ausgegeben um zu lernen wie das funktioniert, wie ich es auf die Beine stellen kann. Der Kurs war auf englisch und ich buchte, trotz meiner nur in Ansätzen vorhandenen Englischkenntnisse. Es war ein Sprung ins kalte Wasser in vielerlei Hinsicht. Noch während des Kurses starteten wir Teilnehmer:innen mit dem ersten eigenen Online Programm. Rein ins Tun und „Learning by doing“.

Laptop mit einem Bild von Romy Pfyl während ihrem ersten Online Programm "Blaue Wunder Fotografie ohne Kamera."
Mein erstes Online Programm: „Blaue Wunder – Fotografie ohne Kamera

Natur und Kreativität Fans entdecken die Cyanotypie

Deutschsprachige Teilnehmer:innen von Spanien bis Holland erlernten bei mir die Grundlagen der Cyanotypie, des botanischen Sonnendrucks. Das ist eine historische Fototechnik ohne Kamera, bei der mit der Sonne belichtet und mit Wasser entwickelt wird. Dabei entsteht ein blaues Abbild, auf dem das Wesen der Pflanze auf wundersame Art sichtbar gemacht werden kann.
Unterdessen findet gerade mein fünftes Cyanotypie Onlineprogramm statt und ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Unglaublich was sich in der Zwischenzeit alles entwickelt hat, nicht nur bei mir, auch bei meinen Teilnehmer:innen. Was als Notprogramm gestartet hat, ist zu einem Wunschkonzert geworden, so erlebe ich es, mit Freude und einem warmen Herz.

Was helfen kann sich wieder mit dem Glück zu verbinden 

Das vergangene Jahr war für mich nicht immer einfach. Es bot viele Herausforderungen. Wenn ich zurückschaue, dann frage ich mich, was die Essenz war, das Tragende, das Unterstützende. Was hat mich begleitet, was geholfen?
Die Vögel im Garten fallen mir als Erstes ein. Ihr Zwitschern holt mich oft aus meinen Gedanken zurück in den Moment. Ich liebe es, sie zu beobachten, wie sie hüpfen und ums Futter raufen. Ihre harmonischen Bewegungen beim Fliegen vermitteln Leichtigkeit.
Auch die Hühner, die mich freudig empfangen, wenn ich mit dem Futter komme, für sie zu sorgen, erwärmt mein Herz.

Ja und auch mein wilder bunter Garten, das Summen der Insekten, der kleine Teich wo eine Kröte wohnt und sich ab und zu eine Ringelnatter übers Wasser schlängelt, das eintönige Huhuuuu der Eulen in der Nacht, sanft tanzende Glühwürmchen, der erdige Geruch nach dem lang ersehnten Regen, der erste Schnee … Mit meinen Händen in der Erde zu wühlen lässt mich erahnen was wahres Glück ist.

Bäume sind die besten Netzwerker 

Am meisten aber, faszinieren mich die Bäume mit ihrem großartigen unterirdischen Netzwerk. Gerade fangen wir Menschen an, ein wenig zu ahnen wie das Ganze funktioniert. Manche sagen:“ ah ja, schaut, das ist ja genauso wie unser weltweites Netz, das Internet.“ Beim Huhn und dem Ei kann man sich vielleicht fragen wer zuerst da war. Beim Netzwerken haben eindeutig die Bäume die Nase vorn.

Morgenstimmung im Garten von Romy Pfyl mit Sträuchern und Bäumen
Morgenstimmung in meinem Garten

Die Natur ist eine treue Begleiterin und über die Jahre, ist sie mehr und mehr zu meiner Lehrmeisterin geworden. Manchmal zart und dann wieder mit unerbittlicher Strenge zeigt sie uns, dass alles mit allem verbunden ist. Vieles davon, ist für uns unsichtbar und schwer zu begreifen.
Und wer weiß, vielleicht sind wir eines Tages dankbar, von dem kleinen Virus, der ein Krönchen trägt, so vieles gelernt zu haben. Wir Menschen sind ein Teil der Natur und lernen permanent von ihr, sei das bewusst oder unbewusst, dass alles mit allem Verbunden ist wohl das Wichtigste, was die Natur uns lehren kann.

Tiefe menschliche Verbindungen übers Netz

Ja und da gab noch etwas, in diesem letzten Jahr, etwas, das neu war für mich und fundamental anders: Durch die Zeiten der reduzierten persönlichen Begegnungen wurde mir bewusst, wie essenziell und wichtig mir der Kontakt mit Menschen ist. Es erstaunte mich sehr, dass es möglich ist, eine tiefe Verbindung auch online zu entwickeln, mit Menschen, denen ich noch nie persönlich begegnet war. Dieser Austausch, die Inspiration und die wunderbaren Begegnungen ließen dieses letzte Jahr zu einem meiner schönsten werden. Mit diesen Begegnungen entsteht eine Vertrauensbasis, aus welcher sich persönliche Beziehungen entwickeln und eine herzliche Gemeinschaft.

Beflügelnde Wünsche

Das lässt mich erkennen, wie Wünsche in Erfüllung gehen und wie beflügelnd das sein kann. Es motivierte mich, den Jahreswechsel zu nutzen, um mir diesmal bewusst ein Thema, ein Jahresmotto zu suchen. Kaum war mir das klar, hat es bei mir innerlich angefangen zu arbeiten. Eines Nachts bin ich morgens um halb drei aufgewacht und plötzlich war es da, mein Motto fürs neue Jahr:  HERZVERBUNDEN

4 Kommentare

  1. Was für ein wunderbarer Text, Romy! Ich werde mir für dieses Jahr das Motto „Beginne bevor du bereit bist“ zu Herzen nehmen.
    Alles Liebe für dieses (nicht mehr ganz neue) Jahr!
    Sonja

  2. Liebe Romy was für ein schöner Blogartikel! Mit deinem Garten und deiner Naturverbundenheit lebst du bereits das Leben, das ich anstrebe! Liebe Grüße und bis Montag!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert